Wie surfen die Deutschen?
Die aktuelle Studie zur Onlinenutzung der Deutschen wurde jüngst veröffentlich. Die jährlich von der ARD und dem ZDF in Auftrag gegebene Untersuchung spiegelt nicht nur unseren eigenen Medienkonsum wider, sondern enthält aufgrund ihrer Dichte an wertvollen Fakten und Zahlen eine Fülle an aufschlussreichen Informationen, die für werbetreibende Unternehmen extrem interessant sind. Aus diesem Grund möchten wir uns in diesem Blogbeitrag den wichtigsten Faktoren und Ergebnissen der ARD/ZDF-Onlinestudie widmen, um aus diesen konkrete Marketingmaßnahmen und Trends ableiten zu können.
Mediennutzung von jung bis alt
Wie in den vergangenen Jahren bereits steigt der Medienkonsum der Deutschen auch in diesem Jahr. Täglich nutzen 57 Millionen Deutsche das Internet für verschiedenste Medienangebote. Anders ausgedrückt bedeutet das, dass rund 80% der Bevölkerung ab 14 Jahren täglich Zeit online verbringt, 95% der Deutschen nutzen das Internet zumindest gelegentlich.
Fast 6-mal so viele Medieninhalte wie die älteste Umfragegruppe konsumieren dabei die jüngsten Internetnutzer. Dabei ist nicht nur die Dauer des Konsums, sondern gleichzeitig auch die Anzahl der Mediennutzer gestiegen, speziell im Bereich Videos.
Bewegtbildinhalte am beliebtesten
Mehr als die Hälfte der Befragten schaut täglich Videos im Internet. Angebote im Bereich Bewegtbild bleiben vor Audio und Text die meistgenutzte Aktivität im Internet. Neben Streamingdiensten spielt erneut die Videoplattform YouTube eine Schlüsselrolle, die täglich rund ein Fünftel der deutschen Bevölkerung bespielt – bei der jüngsten Zielgruppe sogar erstaunliche 95%.
Hohe Mediennutzung der Digital Natives
Speziell die Gruppe der 14-29-Jährigen spiegelt diesen Trend wider: Sie verbringen täglich knapp sieben Stunden im Internet und konsumieren dabei rund viereinhalb Stunden mediale Inhalte. Die meiste Zeit wird zum Anschauen von Videos verwendet, gefolgt vom Konsumieren von Audio-Content und dem Lesen von Texten. Insbesondere Videos auf Social-Media-Plattformen wie Instagram oder TikTok sind dabei extrem beliebt.
Posten, kommentieren, liken – Soziale Medien
Social-Media-Plattformen sinken nicht in ihrer Beliebtheit, ganz im Gegenteil: Rund die Hälfte der Befragten nutzt in einer gewöhnlichen Woche soziale Netzwerke, jeder Sechste liket, kommentiert oder erstellt tagtäglich sogar Beiträge. Während 9 von 10 Jugendliche bzw. junge Erwachsene auf Social-Media unterwegs sind, beschränkt sich die Nutzung bei der ältesten Gruppe der Befragten auf rund 10%.
Wie auch im Vorjahr befinden sich die Apps des Unternehmens „Meta“ an der Spitze ihrer jeweiligen Kategorie. Bei den 14-29-Jährigen ist und bleibt Instagram der beliebteste Zeitvertreib in der Kategorie Social-Media, obgleich die chinesische Videoplattform TikTok den größten Zuwachs verzeichnen kann – bei allen anderen Altersgruppen übernimmt Facebook den ersten Platz. Weiterhin weist die Studie darauf hin, dass Portale wie Twitter und Pinterest bei der Zielgruppe der 30-50-Jährigen beliebt sind.
Video Killed the Radio Star?
Im Bereich Audio ist das Streamen von Musik noch immer die Lieblingsbeschäftigung der Befragten. Trotzdem wird das lineare Radio nicht verdrängt, sondern nimmt in Form von Online-Radio den zweiten Platz ein, gefolgt von Podcasts und Radio-Mediatheken.
Blogartikel und Newsletter
Rund 45% der Internetnutzer beschäftigen sich täglich mit dem Lesen von Artikeln. Speziell Beiträge auf Social-Media-Plattformen sind dabei mit 25% extrem beliebt. Die Annahme, dass Newsletter ein Werbemittel der Vergangenheit sind, wird durch die Studie widerlegt, da diese von knapp einen Drittel der Befragten in den Altersgruppen zwischen 14 und 69 Jahren regelmäßig gelesen werden. Eine Quote von 10% in allen Zielgruppen erreichen Blogs und ähnliche Textformate.
Plattformspezifisches Onlinemarketing
Essenziell bei der Wahl der passenden Marketingmaßnahmen ist die Relevanz der beliebtesten Medienangebote und Social-Media-Plattformen der jeweiligen Altersgruppen. Angaben zu spezifischen Interessen und der Nutzungsdauer geben wichtige Hinweise darauf, wie Werbemittel effizient und zielführend eingesetzt werden können. So belohnen manche Medien massentaugliche Werbung, die eine breite Zielgruppe anspricht, wohingegen auf anderen Kanälen Fachbeiträge und Nischenthemen florieren.
Gerade die Analyse soziodemografischer Indikatoren demonstriert, welche Nutzungsschwerpunkte bei der Konzeption der Werbemaßnahmen in Betracht gezogen werden sollten. So konzentriert sich die Nutzung sozialer Medien bei der Altersgruppe ab 50 fast ausschließlich auf Facebook. Im Gegensatz dazu spricht TikTok vermehrt junge Leute an und lässt die Grenzen zwischen organischem und bezahltem Content verschwimmen. Dank seiner großen Reichweite eignet sich YouTube bestens, um zielgerichtete Werbung in Form von Bumper- oder In-Stream-Ads schalten. Das hauseigene Analysetool Brand Lift gibt Ihnen im Nachhinein aufschlussreiche Einblicke in das Verhalten Ihrer Zielgruppe, um zukünftig Ihre Werbekampagne zu verfeinern.
Die Auswertung der Umfrageergebnisse zeigt, dass sich die Platzierung von Unternehmensinhalten im Audiobereich auch im Jahr 2022 noch lohnen. Diese reichen von der klassischen Radiowerbung bis hin zu targeted advertising auf diversen Streamingplattformen. Seit diesem Jahr gestattet Spotify beispielsweise Micro Bookings ab einem Budget von 30€, mit welchen wir in der Vergangenheit bereits ausgezeichnete Ergebnisse erzielen konnten. Ähnliches gilt für textbasierten Content, auch wenn dessen Medieninteraktion verglichen mit anderen Medien zunächst relativ spärlich erscheint. Im größeren Kontext betrachtet lohnt sich die Werbung dennoch: Blogartikel lassen sich in für die jeweiligen Plattformen aufbereiteter Form optimal verwenden, um zielgruppenspezifisch Aufmerksamkeit für Unternehmen und deren Dienste zu generieren. Gerade bei Beiträgen, die fachspezifisches Wissen enthalten oder Lösungen für übliche Branchenprobleme bieten, ist dies eine bewährte Praxis, um die eigene Reichweite zu erhöhen. Analog dazu sind Blogartikel auch willkommene Inhalte in Newslettern, sodass sich die Kombination beider Marketingmaßnahmen noch immer als sinnvoll und effektiv erweist.
Fazit
Die Onlinestudie von ARD und ZDF hat gezeigt, dass fast ganz Deutschland das Internet nutzt. Kernelement der Studie ist die Relevanz digitaler Kontaktpunkte, die durch die Abnahme linearer Medienangebote noch wichtiger werden. Dies zeigt sich bereits in der Methodik der Studie: Aufgrund der Tatsache, dass immer weniger junge Menschen telefonisch erreichbar sind, wurde erstmals ein Teil der Befragung online durchgeführt. Alle Medien bergen das Potenzial, einen Mehrwert für Ihre Marke zu generieren und Kontakt mit der Kundschaft durch Werbung, Blogartikel, Newsletter oder ähnliche Angebote herzustellen.
Wir unterstützen Sie gerne bei der Wahl der passenden Marketingmaßnahmen für Ihr Unternehmen. Ganz egal, ob Video, Audio oder Text – wir kreieren maßgeschneiderte Inhalte mit Mehrwert!